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Dialyse und Transplantation

Wann der richtige Zeitpunkt für eine Dialyse gekommen ist, wird kontrovers diskutiert. Neben den Laborwerten sollten auch immer das klinische Bild und der Patientenwille in den Entscheidungsprozess einbezogen werden.

Prinzipiell stehen 3 verschiedene Verfahren einer Nierenersatztherapie zur Verfügung:

  1. Die praemptive Nierenspende (Nierenlebendspende)
  2. Die Bauchfelldialyse (Peritonealdialyse)
  3. Die Blutwäsche (Hämodialyse)

Jedes dieser Verfahren hat Vor- und Nachteile und gilt es einem umfassenden Informationsgespräch mit dem Patienten individuell abzuklären.

Bei den technischen Verfahren kann unter bestimmten Voraussetzungen auch eine Dialyse im Eigenheim stattfinden. Das derzeit am häufigsten durchgeführte Verfahren ist die Hämodialyse in einem meist an einem Krankenhaus angeschlossenen Zentrum. Unter ständiger Aufsicht durch Dialysefachpersonal werden Patienten in der Regel 3x/Woche für etwa 4 h einer Blutwäsche unterzogen.

Voraussetzung ist ein funktionstüchtiger sog. „Shunt“. Dabei handelt es sich um eine kleine Gefäßoperation am Unterarm oder der Ellenbeuge, bei der eine Vene mit einer Arterie kurzgeschlossen wird. Durch den arteriellen Zustrom entwickelt so eine kaliberstarke Vene, die für notwendige Punktionen und einen zu erstrebenden guten Blutfluss für die Dialyse zur Verfügung steht. Prinzipiell sollte zur Dialyseplanung rechtzeitig ein Shunt angelegt werden, da dieser meist erst nach einer gewissen Reifezeit von frühestens 6-8 Wochen verwendet werden kann.

Ob die Gefäße für eine Shunt-Operation geeignet sind kann im Vorfeld durch eine Ultraschalluntersuchung festgestellt werden.

Nur in Ausnahmesituationen oder bei der akuten Dialyse wird ein Dialysekatheter angelegt. Er kann nur zeitlich begrenzt genutzt werden und ist zudem anfällig für Infektionen.